
Beratergremium Lehrerclub
Der Lehrerclub der Stiftung Lesen möchte Lehrkräfte bei ihrer anspruchsvollen Arbeit mit abwechslungsreichen und praxisnahen Unterrichtsmaterialien zur Leseförderung unterstützen.
Wie sieht die Schule der Zukunft aus? Welchen veränderten Anforderungen begegnen Lehrkräfte bereits heute, welche Themen besitzen besondere Relevanz und welche Herausforderungen stellen sich tagtäglich im Umgang mit den Schülerinnen und Schülern?
Unser gemeinsames Anliegen ist es, nah an den schulischen Anforderungen und Bedürfnissen zu sein, die Angebote des Lehrerclubs weiter auszudifferenzieren und noch stärker auf die Herausforderungen des Schulalltags auszurichten. Hierzu tauschen wir uns in regelmäßigen Abständen mit Vertretern aller Schulstufen im Beratergremium des Lehrerclubs aus. Folgende Pädagoginnen und Pädagogen unterstützen uns dabei mit ihrer Expertise.
Gabriele Barsties
Warum mir Leseförderung besonders wichtig ist …
Im Kleinkindalter fängt für mich der Zugang zu tragender Kommunikation zwischen Menschen an mit der Wahrnehmung von Sprachmelodie, Sprachrhythmen, Botschaften zusammengefügt aus Bildern, Worten und auch Emotionen. – Die Motivation, gewachsen aus den Vorlesesituationen, in eigenem Erkunden von Informationen, Sachbezügen, philosophischen Aussagen, verschafft Kindern die Freiheit, sich bewusst mit der Welt, mit Bezügen auseinander zu setzen, sich für oder gegen etwas zu entscheiden, teilzuhaben am gesellschaftlichen Leben und es auch kreativ mit zu gestalten. – Das Einbeziehen verschiedener Wege, sei es das klassische Buch, die Zeitschrift oder die digitalen Medien, kann um so bewusster geschehen, je mehr die Lesefertigkeit und deren Sinnentnahme geschult sind.
Susanne Bernard-Kurka
Lehrerin an der Realschule und Werkrealschule Sechta-Ries-Schule in Unterschneidheim, Verbindungslehrerin, Dozentin der Volkshochschule im Bereich Gesundheit und Ernährung
Fächer: Deutsch, WAG (Wirtschaft, Arbeit, Gesundheit), WZG (Welt, Zeit, Gesellschaft), GuS (Gesundheit und Soziales), kath. Religion, BK/TW (Bildende Kunst/Textiles Werken), Förderunterricht bei Lese-Rechtschreib-Schwäche
„Lesen macht schlau! Schüler müssen erfahren können, dass Lesen keine schulische Veranstaltung ist, sondern Lernen für bestimmte Zwecke, Orientierung in bestimmten Problemlagen, aber auch Genuss und Unterhaltung ermöglicht und in verschiedenen Lebenszusammenhängen wichtig ist. Lesen formt und verbessert nicht nur das Sprachverständnis, es fördert Fantasie und Vorstellungsvermögen.“
Julia Bredemeier
Lehrerin und Fachbereichsleiterin Mathematik an der Limesschule Wehrheim.
Fächer: Deutsch, Mathematik, Sachunterricht, Kunst
"Warum mir Leseförderung wichtig ist ...
Steuerbescheide, Beipackzettel, Strafzettel, Kochrezepte, ..., selbst die Nutzung der Medien, auch der neuen Medien setzen eine Lesekompetenz voraus. Die Lesefähigkeit ist unglaublich wichtig, als Werkzeug der Informations- und Wissensbeschaffung, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und für den persönlichen beruflichen und akademischen Erfolg. Nicht zuletzt eröffnet das Lesen aber auch neue Welten, fördert die Fantasie, denn Wörter lassen Platz für Bilder!"
Marco Fileccia
Studiendirektor am Heinrich-Heine-Gymnasium Oberhausen, Koordinator für Schulentwicklung
Unterrichtsfächer: Biologie, Sozialwissenschaften, Medienscouts
„Warum mir Leseförderung besonders wichtig ist: Lesen-Können lässt Tiefer-Blicken-Können und Höher-Fliegen-können.“
Mustafa Inal
Berufsschullehrer an der OSZ TIEM in Berlin, Vorstandsvorsitzender des Bundesnetzwerks der Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte, Preisträger 2013 des Deutschen Lehrerpreises
Fächer: Elektrotechnik, Sozialkunde
"Leseförderung ist eine dauerhafte Aufgabe von der Grundschule bis hin zur Berufsschule und darf nicht nur auf Jüngere beschränkt bleiben. Besonders Kindern mit Migrationsgeschichte hilft es, die deutsche Schriftsprache besser zu erlernen, da die gesprochene Sprache ganz anders verwendet wird. Sie können sich oftmals gut artikulieren, haben aber beispielsweise Probleme bei Aufsätzen oder Inhaltsangaben. Ich möchte besonders Kinder und Jugendliche mit Migrationsgeschichte in ihrer sprachlichen Entwicklung unterstützen und ihnen die Freude am Buch und am Lesen vermitteln.“
Ulrike Nowak
Grundschullehrerin an der Pestalozzischule Raunheim
Fächer: Deutsch, Mathe, Sachunterricht, Kunst, Englisch
„Warum mir Leseförderung besonders wichtig ist: weil dadurch nicht nur die allgemeine Lesekompetenz gefördert werden kann, sondern Kinder auch in fremde Welten eintauchen können, was die Fantasie beflügelt. Wer liest, weiß mehr und kann sich selbstbewusster entwickeln. Lesen ist eines der schönsten Hobbys und darüber hinaus wunderbar zum Entspannen.“
Angelika Schmitt-Rößer
Haupt- und Realschullehrerin an der Wilhelm-Leuschner-Schule (IGS) in Niestetal, Fachberaterin Lesen und Deutsch im Staatlichen Schulamt Kassel, Fortbildnerin für Kompetenzorientierten Deutschunterricht (KUD) im Landesschulamt Frankfurt/Main
Fächer: Deutsch und Gesellschaftslehre
„Mir ist Lese(r)förderung in der Schule besonders wichtig, weil ich möchte, dass Kinder und Jugendliche an gesellschaftlichen und persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten teilhaben und sie nicht durch mangelnde Leseverstehensfähigkeiten von diesen ausgeschlossen werden. TEILHABE STATT AUSSCHLUSS!"
Elisabeth Stemmer
Schulleiterin der Eichendorffgrundschule in Frankfurt/Main
Fächer: Schulpsychologie, Deutsch, Sachkunde, Musik, Mathematik
„Lesen ermöglicht die (kulturelle) Teilhalbe am Leben. Auch in Zeiten des Computers und der neuen Medien ist Lesekompetenz wichtig, um z. B. Verträge, Rezepte, Computertexte, Anleitungen verstehen zu können. Lesen beflügelt auch die Phantasie und ermöglicht die gedankliche "Flucht" in andere Welten, Länder, Zeiten. Die Vorstellungen, die man durch das Lesen erweitert und gewinnt, kann einem niemand mehr nehmen. Lesen fördert auch die Empathie, indem man sich in die Protagonisten der Geschichte hineinversetzt. Die Diskussion über eine gemeinsame Lektüre, z.B. in der Schule, ermöglicht es, auch mit Mitschülern in Kontakt zu treten, mit denen man ansonsten vielleicht nicht viel zu tun hat.
Lesen eröffnet den Zugang zur „Welt“ und ist die Grundlage für die kulturelle Teilhabe an der Gesellschaft. Lesen fördert die Phantasie und das Vorstellungsvermögen. Die Bilder, die man sich beim Lesen macht, können einem auch nicht mehr genommen werden. Lesen kann man überall. Und das Lesen macht erst dann Spaß, wenn die Sinnentnahme sofort klappt und man nicht mehr mit der Lesefertigkeit kämpft. Insofern ist Lesen ein wichtiger Baustein – und sollte nicht nur in der Schule gepflegt werden.“